Freitag, 13. Juli 2012

Interview mit Peter Müller, Organisator der DCM

Heute haben wir ein ganz besonderes Schmankerl zu bieten: Ein Interview mit Peter „KenHopkins“ Müller, einem der Mitbegründer der DCM. Er ist von Anfang an dabei und bis heute der hauptverantwortliche Organisator. Wir haben ihn zu seinen ersten Schritten in der Welt des Cosplay, den Anfängen der DCM und einigen ihrer Hintergründe befragt. Und damit ihr nicht zu lang vor dem Monitor kleben müsst, sondern noch genug Zeit zum Nähen und Basteln habt, werden wir das Interview in zwei Teilen veröffentlichen. Heute geht es vorrangig um die Privatperson Peter Müller. Im nächsten Teil erfahrt ihr dann einiges über die DCM. Also bleibt dabei!

Fotograf: Ham-Si Bui
Peter, du bist ja schon extrem lange in der Cosplayszene vertreten. Wann hast du angefangen, selbst Cosplay zu betreiben?
Angefangen habe ich 1995. Da wusste ich aber noch gar nicht, dass es Cosplay gibt.

Wie ist es denn dazu gekommen? Beim Karneval?
Im Alter von 14 Jahren habe ich angefangen, mich für Animes zu interessieren. In Mannheim gab es einen Comichändler, den ich fast jedes Wochenende mit meinen Freunden besucht habe. Zwei Jahre später kamen wir auf die Idee, dass wir uns ja auch mal verkleiden könnten. Die Wahl fiel auf Figuren aus „Akira“. Mein Freund hat sich eine rote Lederkombi besorgt und ich habe mir ein passendes T-Shirt zugelegt und einen roten Umhang gebastelt, etwas schwarzes Haarspray aufgetragen – und fertig war mein Tetsuo. Das Kostüm war so schlecht, das würde heutzutage wahrscheinlich keiner auf Animexx frei schalten. (lacht)

Fotograf: Hans-Christian Blech
 
Aber du hast dich in den folgenden Jahren extrem verbessert. Wenn man an Kostüme wie Vivi oder den Kaktor denkt ... Da wurden auch Beleuchtung und ausgeklügelte Belüftungssysteme eingebaut.
Wenn die Belüftungssysteme ausgeklügelt gewesen wären, hätten die Ventilatoren nicht mitten auf der Con den Geist aufgegeben. (lacht) Aber das war halt meine Hauptzeit. Damals war die Szene noch mehr von „Näh-Menschen“ bevölkert und ich war schon immer eher ein „Bastel-Mensch“ und weniger der große Näh-Freund. Ich wollte hierbei immer neue Techniken ausprobieren, die ich vorher noch nie eingesetzt hatte oder die es so vorher noch nicht gab. Und deshalb wurden meine Arbeiten immer etwas aufwändiger und auffälliger. Bei Kaktor war es zum Beispiel so, dass ich dachte: „Kaktor ist lustig, den machst du einfach mal.“ In meinem Kopf entstand gleich ein halbwegs guter Plan zur Umsetzung. Mich mit einem Charakter zu identifizieren war mir hingegen generell nie so wichtig.

Konntest du dich in den aufwändigen Sachen denn gut bewegen? Bei Vivi bist du ja viel auf den Knien herumgerutscht.
Bei der Gelegenheit habe ich auch viele fremde Füße kennengelernt. Einerseits aufgrund meines eingeschränkten Sichtfeldes, das etwa einen Meter betrug. Andererseits bemerkten leider auch nicht alle, dass ich mich auf den Knien fortbewegte und meine Beine nach hinten auf der Straße lagen. Richtig unangenehm war dann folgende Begegnung: Ein Fahrradfahrer hatte meine unteren Extremitäten übersehen und fuhr mir einfach mal über die Füße. Das hat ihn ausgebremst und mir ziemlich weh getan.
Fotograf: AB_the_diablo

Derzeit betreibst du Cosplay aber gar nicht mehr aktiv?
Dafür habe ich leider keine Zeit mehr. Zwar sind da super Ideen in meinem Kopf, aber gerade die Organisation der DCM - denn auch das möchte ich natürlich 100%ig erledigen - frisst hier meine komplette Freizeit.

Du bist bei Animexx aktiv, du bist der Organisator der DCM, du bist beruflich selbständig ... Wie bekommst du das alles unter einen Hut?
Das Zeitmanagement ist bei mir wirklich das größte Problem. Ich arbeite auch regelmäßig an Wochenenden durch und muss aktuell auf Urlaub verzichten. Freizeit habe ich eigentlich nur an den Wochenenden, an denen ich bei meiner Freundin bin oder sie bei mir.

Gehst du denn auch noch zum Spaß auf Conventions oder nur noch zum Arbeiten?
Das letzte Mal rein privat unterwegs war ich 2007 oder so. Inzwischen bin ich eigentlich nur noch mit der DCM beschäftigt, nehme an Panels zur DCM teil oder treffe mich mit Dani, Björn, Wolle und anderen, um den Wettbewerb zu organisieren. Gelegentlich helfe ich ansonsten auch noch anderen Cons bei der Umsetzung ihres Cosplay-Wettbewerbs, für welche ich das DCM-Regelwerk in zwei abgespeckten Fassungen zusammengefasst habe. „Nur noch zum Arbeiten“ würde ich dennoch nicht sagen. Denn ich treffe natürlich immer sehr viele Freunde und fachsimple mit anderen Cosplayern. Außerdem macht es mir natürlich auch Spaß, die DCM als einen von seiner Art her einzigartigen Wettbewerb zu organisieren.

Fortsetzung folgt...

Freitag, 6. Juli 2012

10 Fakten zum Finalistenpaar Jessica D. und Sabine W.

Die nächsten Qualifikanten stellte die Vorrunde auf dem Comic-Salon in Erlangen. Dabei handelt es sich um Jessica "blacky-" D. und Sabine "TsUbAkIi" W., die als Shampoo und Ranma aus "Ranma 1/2" teilgenommen haben.

Fotograf: DCM-Team

Wir haben die beiden zu ihrer Teilnahme befragt und die zehn interessantesten Antworten zusammengetragen.

DCM: Seit wann seid ihr schon Cosplayer?
Beide: Also offiziell seit dem Japantag 2010.

DCM: Wie seid ihr zum Cosplay gekommen?
Jessica: Durch eine Freundin, die mir davon erzählt hat.
Sabine: Jessica hat so davon geschwärmt, dass sie mich mit dem Cosplayfieber angesteckt hat. 


Fotograf: Dennis 'cracky' / crckdns

DCM: Was war euer erstes Kostüm (und warum habt ihr euch für dieses entschieden)?
Jessica: Richtig auf einem Event war es Shampoo auf dem Japantag.
Sabine: Die weibliche Ranma auf dem Japantag. Das war der erste Versuch und nicht das Kostüm, das ich für die DCM getragen habe. 

DCM: Was ist euch wichtig für einen guten Auftritt?
Beide: Uns ist wichtig, dass das Publikum etwas zu sehen bekommt, was es nicht jeden Tag zu sehen gibt. Etwas Neues, das in den Köpfen bleibt und das die Menschen lachen, weinen oder staunen lässt. Es muss das Publikum fesseln.

DCM: Was war eure Motivation, an der DCM teilzunehmen?
Beide: Wir wollten immer schon mal einen Cosplayauftritt machen. Da wir gerne auf der Bühne stehen und es bei der DCM ja auch etwas zu gewinnen gibt, dachten wir uns: "Mehr als verlieren können wir nicht!"

DCM: Wie kam es dazu, dass ihr euch entschieden habt, als Team teilzunehmen?
Beide: Da wir immer alles zusammen machen und schon ewig befreundet sind, kam für uns gar nichts anderes in Frage!

Fotograf: Tentakelmonster

DCM: Nach welchen Kriterien habt ihr euer Cosplay ausgewählt?
Beide: Wir wollten etwas Lustiges machen, Action reinbringen und unser erstes Kostüm aufbessern. Also haben wir uns einstimmig für "Ranma 1/2" entschieden.

DCM: Wie lange habt ihr daran gearbeitet?
Beide: Wenn man alles zusammenrechnet... Zwei Wochen. Über die Choreographie für den Auftritt haben wir uns schon viel, viel früher Gedanken gemacht und daran gearbeitet.

DCM: Was war das Aufregendste für euch an der Teilnahme bis jetzt?
Beide: Definitiv der Bühnenauftritt. Wir wären fast kollabiert, da es etwas ganz Neues für uns war, im Kostüm vor anderen Cosplayern aufzutreten. Und dann auch noch vor einer Jury!

DCM: Habt ihr schon eine Idee, was ihr beim Finale präsentieren werdet?
Beide: Ja, haben wir. Wir haben auch schon angefangen, aber es bleibt noch Top Secret.

Wir danken den beiden für das Interview und wünschen ihnen viel Glück und Erfolg für das Finale!